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AutorenbildUrsula Stross

Diana Deu. Neue Ausstellung "Female Inferno"



Diana Deus Werke sind feinsinnig-ironische Bestandsaufnahmen zur

Lage von Gesellschaft und Popkultur unserer Zeit. Sie handeln von

der gesellschaftspolitischen Relevanz des Pop Gestern und Heute und

davon, wie dessen Bedeutungssymbole und Inhalte über die

Vergangenheit hinweg durch Kommerz und der daraus entstandenen

Verfälschung zur Inhaltslosigkeit verkommen sind.

Natürlich sind die Bilder selbst Pop.

Sie zeigen Ikonen, ProtagonistInnen und Originalschauplätze, aber

Deu portraitiert weder Stars, noch ist sie Fan oder Nostalgikerin. Sie

bedient sich Stereotypen und Symbolen- einerseits um zu zeigen, wie

die Bilder, die einem gemacht wurden den Blick auf das Authentische

verstellen, andererseits um die Vergangenheit mit der Gegenwart

kontrastieren zu lassen und ihr somit den Spiegel vors Gesicht.

Trotz alledem kritisiert Deu weder mit erhobenem Zeigefinger noch

bedient sie sich Holzhammermethoden. Sie macht sich mal leise, mal

unverschämt über die Wirrungen der heutigen Zeit lustig, ohne dabei

gehässig zu werden. Sie hat die Rolle der Beobachterin in ihren

Portraits und Geschichten übernommen und warnt still und beharrlich

vor den Gefahren einer Welt, deren Werte sie in Frage stellt um im

Gegenzug ihren Weg als Künstlerin und Frau in ihrer ganzen

Konsequenz zu gehen. Nicht ohne die Schönheit und Einzigartigkeit

die jeder Schöpfung innewohnt anzuerkennen.

Um ihre Bilder zu verstehen, bedarf es keines musikgeschichtlichen

oder kunst-historischen Geheimwissens, die Bilder sind Pop, oder

besser gesagt, 3 Akkord Punk. Ob man sich über den tieferen Sinn des

Dargestellten den Kopf zerbricht, ist einem selbst überlassen. Die

Bilder sind unaufdringlich, dennoch rufen sie alle "Der Kaiser ist

nackt!"


©Ben Engländer (Kontakt: heartfield@gmx.net)



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